Ostfriesische Nachrichten vom 24.04.2018 von Joachim Mittelstaedt.

Musiker liefert perfekten Sound und versprühten gute Laune in der Auricher Stadthalle

Aurich. Die Gruppe „Genesis“ ist Kult. Da ist es für die Fans natürlich schön, wenn eine Cover-Band wie „Geneses“ auf ihren Spuren wandelt. Die Band gründete sich erst vor vier Jahren in Braunschweig, hat aber seitdem viel am Sound gefeilt und trifft offensichtlich den Nerv der Genesis-Fans. Von denen waren über 350 in die Stadthalle gekommen.

Die Tribute-Band eröffnete ihr Konzert mit dem Phil- Collins-Hit „Mama“ von 1981. Ein schöner Einstieg. Schon da, das war deutlich zu merken, war das Publikum begeistert. Schnell bildeten sich an den Rändern der bestuhlten Halle kleine Grüppchen, die es nicht auf den Stühlen hielt. Denn Tanzen gehört bei der Musik der legendären englischen Band natürlich dazu. 1967 wurde das Original mit Frontmann Peter Gabriel gegründet. Diese frühe Phase endete mit Gabriels Ausstieg im Jahre 1975. Da übernahm Phil Collins Schlagzeug und Mikro.

„Geneses“ spielten die Stücke ihrer großen Vorbilder von der frühen Phase Ende der 1960er Jahre bis zu den Stücken der Abschiedstournee von 2007. Mühelos schafften es die fünf Musiker um Frontmann und Schlagzeuger Alex van den Berg, die Ohrwürmer, Rock- und Pop- Stücke des Originals, zu Gehör zu bringen. Schon gleich zu Beginn hatte van den Berg das angekündigt: „Wir spielen heute alte Stücke, neue Stücke und vielleicht auch einige ganz alte Stücke.“ Bei „Follow You, Follow Me“ gab es dann zum ersten Mal stehenden Applaus vom Auricher Publikum.

Immer wieder spielte die Gruppe lange Instrumental-passagen an den Gitarren oder auf den Tasten, auch irgendwie ein Tribut gegen die um sich greifende Schnelllebigkeit im Musikgeschäft, und begeisterten damit die Zuschauer. Eben typisch „Genesis“. In ihrem Programmheft zur aktuellen Tour „The Best of Tour 2018“ setzen die Cover-Musiker Maßstäbe: „Unser Anspruch ist, die beste Genesis-Tribute-Show auf die Bühne zu bringen, die es gibt.“ Dabei sei ihnen wichtig, „auch die Fans der Phil-Collins-Phase abzuholen“. So spielten sie neben den großen, eingängigen und jedem bekannten Hits auch viele Klassiker, die nicht so bekannt waren. Am Schlagzeug überzeugte Kim Schwarz und, immer mal wieder zog er sich auf den Hocker des zweiten Schlagwerks zurück, auch Frontmann Alex. An der Gitarre sorgte Kai Hildebrand, von Viktor Sirjanow an Gitarre oder Bass unterstützt, für die rockigen Melodien. An den Tasten schließlich spielte Bert Böttcher die bekannten, eingängigen Melodien.

Nach der Pause erklärte van den Berg die Band. Alle, so sagte er, kämen eigentlich gebürtig aus Aurich. Zufrieden über das begeisterte Publikum erklärte er dann: „Ich wünschte, auch ich wäre in Aurich geboren. Aber es war Braunschweig.“ Schnell wurde aber klar: Das war ein „running Gag“ von „Genesis“ selbst, den man genauso in Lippstadt oder Bremen zum Besten hätte geben können.

Am Schluss dann noch: „We can’t Dance“. Und eine schön inszenierte Schlacht an zwei Schlagzeugen, die van den Berg und Schwarz perfekt in Szene setzten. Dem Publikum reichte das noch lange nicht. Mit stehendem Applaus holten sie die Musiker auch danach noch zweimal zurück auf die Bühne. Nach fast drei Stunden war dann aber doch Schluss. Fröhlich pfeifend, verließen 350 zufriedene Zuschauer die Halle.