Ein Interview mit Sänger und Schlagzeuger Alex van den Berg vom 01.05.2015.
Durch das Interview führt Jan Preuß von Allegro Event, dem Veranstalter des Konzerts „Genesis and Clapton“ am 11.07.15 auf der Parkbühne Fürstenwalde.

Jan Preuß: Hallo Alex. Schön, dass du heute zur Saisoneröffnung der Parkbühne nach Fürstenwalde gekommen bist.
Alex van den Berg: Ich freue mich, heute hier sein zu dürfen. Ihr habt die Parkbühne wirklich sehr schön wieder hergerichtet.

Jan Preuß: Danke. Lass uns über deine Band Geneses und unser Konzert hier sprechen. Erzähl doch erstmal, wie es zu eurem Projekt gekommen ist?
Alex: Die Musik von Genesis begleitet alle Bandmitglieder bereits seit Jahren. Wir lieben einfach die Stücke. Jeder einzelne hat in der Vergangenheit bereits in dieser oder jener Band einzelne Stücke von Genesis gespielt. Die Zeit war reif, sich komplett auf die Musik einzustellen.

Jan Preuß: Was macht den Reiz an der Musik für euch aus?
Alex: Uns fasziniert daran besonders, dass sie teilweise so einfach und harmonisch klingt, andererseits musikalisch aber auf einem sehr hohen Niveau ist und somit eine Herausforderung für uns und auch für jeden anderen Musiker darstellt. Ein 12min. Titel wie „Home by the sea“ z.B. dauert Wochen, bis man ihn vernünftig einstudiert hat. Umso größer ist da unsere Freude, wenn auf der Bühne alles reibungslos funktioniert und wir unsere Leidenschaft auf das Publikum übertragen können.

Jan Preuß: Was unterscheidet euch von den anderen Genesis Coverbands in Deutschland, da gibt es ja mehrere.
Alex: Oh ja und ein paar habe ich selber gesehen und fand sie auch sehr gut.
Wir sind die Einzigen, die wie das Original mit zwei Schlagzeugen spielt. Wenn ich mich bei bestimmten Songs nach dem Gesangsteil hinter das Schlagzeug setze, entfaltet das eine völlig andere Dynamik als wenn das „nur“ einer allein spielen würde. Das ist wie bei einem Auto der Sportmodus. Alles ist etwas zackiger, mitreißender.
Dann arbeiten wir sehr lange an den Originalklängen, denn nur damit klingen die Lieder wirklich gut. Genesis hatte sich dabei was gedacht. Bestimmte elektronische Instrumente, um das nahezu perfekt reproduzieren zu können, gibt es heute fast gar nicht mehr oder sind unbezahlbar. Zum Glück haben wir mit unserem Gitarristen Kai Hildebrand einen echten Freak. Unglaublich, was der alles zutage fördert. Wenn man es nicht weiß, hört man den Unterschied nicht.

Jan Preuß: Geneses ist noch ein sehr junges Projekt, hebt sich aber von Beginn an von anderen Tribute-Projekten dieser Art ab. Was steckt hinter der Idee von Geneses?
Alex: Wir verstehen uns in erster Linie als Unterhalter und möchten das Publikum mit der kompletten Show begeistern.
Genesis war eine der klanglich und optisch anspruchsvollsten Bands aller Zeiten. Ihre Konzerte fanden in den letzten 30 Jahren in großen Arenen und Stadien auf gigantischen Bühnenkonstruktionen statt. Sie haben seit den 70er Jahren maßgeblich die Entwicklung der Bühnenbeleuchtung vorangetrieben wovon alle anderen Gruppen des Musikgeschäfts danach profitiert haben. Zum Beispiel Pink Floyd. Diesem Faktor wollten wir auf jeden Fall Rechnung tragen und nicht nur die Musik so gut wie möglich interpretieren. Wir wollen den perfekten Publikumssound abliefern und auch visuell von Anfang an auf hohem, professionellem Niveau mitspielen. Wir haben z.B. einen Lichtdesigner gefunden, der ebenso für das Projekt brennt wie wir und mit uns mehrere Tage an der aufwendigen und punktgenauen Programmierung der Show gearbeitet hat. Die derzeit verwendeten Scheinwerfer stellen unter anderem den Großteil des Showlichts der aktuellen Helene Fischer Tour.

Jan Preuß: Was macht für dich ein gutes Tribute-Projekt aus? Wo ist der Reiz für das Publikum?
Alex: Das wichtige bei einem guten Tribute-Projekt ist, dass man versucht, dem Original so nahe wie möglich zu kommen aber trotzdem noch seine Eigenständigkeit als Künstler behält. Man muss authentisch sein, sonst nimmt das Publikum dir die Show nicht ab. Heutzutage haben alle die Möglichkeit über DVD oder Youtube sich das Original anzuschauen. Man muss dem Publikum also etwas bieten, dass es in den Medien nicht bekommt und ich denke das tun wir. Wir sind auf der Bühne 5 musikalisch sehr ausdrucksstarke Persönlichkeiten, mit Leidenschaft dabei und müssen uns kein bischen verstellen, um trotzdem eine perfekte Genesis Show abzuliefern. Das wird das Publikum merken.

Jan Preuß: Was kann der Zuschauer von eurem Konzert erwarten?
Alex: Wir werden ein sehr abwechslungsreiches Programm liefern. Unser Repertoire reicht zurück bis in die frühen 70er, wo Peter Gabriel noch Sänger der Band war und Phil Collins „nur“ Schlagzeuger. Wir werden dem Publikum einige sehr schöne Instrumentalstücke präsentieren aber auch alle Hits, die Genesis später so wahnsinnig erfolgreich gemacht haben und heute noch täglich im Radio laufen. Im Prinzip ist es also für jeden etwas, der Rock- und Popmusik der letzten 40 Jahre mag.

Jan Preuß: Eine persönliche Frage zum Schluss. Dein Name klingt niederländisch, bist du Niederländer?
Alex: Ich bin halber Niederländer. Mein Vater kommt aus Holland.

Jan Preuß: Vielen Dank für das Gespräch.
Alex: Dank je wel. Gerne.