Lippische Zeitung vom 13.03.2018 von JAN CHRISTIAN PINSCH

Die Coverband Geneses begeistert mit den Klassikern der legendären Rockband. Im Finale entlädt sich ein Instrumentalgewitter.

Bad Salzuflen (jcp). Nach organisatorischen Startschwierigkeiten hat das begeisterte Publikum im Kur- und Stadttheater eine große Genesis-Revival-Show gefeiert. Die Braunschweiger Coverband Geneses überzeugte mit leidenschaftlichen Darbietungen nahe der Perfektion.
„Land of Confusion“ heißt einer der ganz großen Hits der Band, zu deutsch: „Land der Verwirrung“. Für viele Konzertbesucher war das leider auch das Motto am Einlass – nämlich für alle, die sich ihre Eintrittskarte im Vorverkauf online zum Selbstausdrucken besorgt hatten. Eigentlich ein praktisches Verfahren, bei dem die Tickets den Käufern mit allen Angaben inklusive Platznummer bequem per Mail zugestellt werden; nur im Kur- und Stadttheater hatten sie leider keine Gültigkeit, so dass sich die Käufer an der Kasse neu anstellen mussten, um sie gegen „echte“ Tickets einzutauschen. Kurios: Durch einen Druckerausfall handelte es sich dabei um hand- geschriebene Notizzettel. Zu allem Überfluss wurden in all der Verwirrung auch noch einzelne Plätze doppelt vergeben.
Wer es dann aber halbwegs pünktlich in den Saal geschafft hatte, kam gleich im Anfangsteil in den Genuss des oben genannten Titels, und auch der bewegende Vater-Sohn-Konflikt „No Son Of Mine“ war Teil des kraftvollen Auftakts. Sänger Alex van den Berg, der die Rolle des Phil Collins am Mikrofon und Schlagzeug nahe der Perfektion ausfüllte, zeigte sich bei der Begrüßung sympathisch und zugleich pragmatisch: Um Sprachbarrieren bezüglich der korrekten Aussprache von „Bad Salzuflen“ direkt zu überwinden, taufte er die Salzestadt spontan „Bad U“.
Auch Stücke aus der früheren Phase bis Peter Gabriels Ausstieg 1975 gehörten zum Repertoire des Quintetts – von van den Berg mit dem Schmeichler verbunden, dass weder seine Bandkollegen noch die Zuschauer damals schon geboren gewesen seien –, doch vor allem die Hits der Phil-Collins-Ära mit ihren Genesis-typischen spektakulären Licht-Shows begeisterten. Ob „That’s All“, „Dance On A Volcano“, bei dem auch die legendäre Trillerpfeife zum Einsatz kam, oder „Jesus He Knows Me“: Immer wieder hielt van den Berg das Mikrofon in die Zuschauermenge, die nicht nur textsicher und lauthals mitmachte, sondern auch für Absurditäten zu haben war. Als Einleitung in die Geistergeschichte „Home By The Sea“ trat der Sänger mit dem Publikum mit dem Jenseits in Kontakt. „I Can’t Dance“ setzte den Schlusspunkt, dem mit einem Instrumentalgewitter inklusive eins Drum-Duetts von van den Berg mit Schlagzeuger Kim Schwarz und „Turn It On Again“ eine bombastische Zugabe folgte.