Trommeln im Duett

Allgemeine Zeitung Uelzen vom 07.11.2016

Von Folkert Frels

Hommage an ein großes Vorbild: „Geneses“ begeistert im Theater an der Ilmenau.

Uelzen. Die Kennzeichen der Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Theaters an der Ilmenau lassen am Sonnabend darauf schließen: Hier muss etwas Besonderes stattfinden! Aus allen Nachbarkreisen sind sie angereist, um „Geneses“ zu hören, die Band aus Braunschweig, die sich daran wagt, ihr großes Vorbild zu Covern und eigene Interpretationen zu bieten.

Um es vorweg zu sagen: Sie können es. Der charismatische Sänger und zweite Schlagzeuger der Band, der 1978 geborene Alex van den Berg, hat mit Kai Hildebrand an der Gitarre, Carsten Monka-Ewe am fünfsaitigen Bass, Jochen Pietsch an den Keyboards und Kim Schwarz am Schlagzeug eine Gruppe um sich geschart, die mit viel Liebe zum Detail die Musik von Peter Gabriel, Steve Hackett, Mike Rutherford, Tony Banks und – vor allem – Phil Collins lebendig werden lässt. Musik, die zum großen Teil entstand, als die Mitglieder von „Geneses“ noch nicht geboren waren, die sie jedoch mit Hingabe und Können, unterstützt von einer professionellen Licht-Show, auf die Bühne bringen.

In dem Start-Song „Mama“ greift van den Berg perfekt das irre Gelächter Phil Collins’ auf, jochen Pietsch liefert die Collage dazu. Wahn pur. Danach die Vorstellung der einzelnen Band-Mitglieder. Jeden einzelnen erklärt Alex van den Berg als in Uelzen geboren, doch nur der Bassist ist in der Ilmenaustadt zur Welt gekommen. Ein echter und vier „Adaptiv-Uelzener“ auf der Bühne.

Der erste Teil des Abends bietet mit „Dance on a volcano“ und „follow you, follow me“ zwei der herausragenden Genesis-Stücke. Richtig zur Sache geht es im zweiten Teil. Das von Kim Schwarz und Alex van den Berg getrommelte „Drum Duet“ braucht sich hinter dem legendären Original von Phil Collins und Chester Thompson nicht zu verstecken. Schweißtreibende zehn Minuten auch für das faszinierte Publikum.

Nahtlos geht das Trommeln -Duell über in das melodische „Los Endos“, bei dem die Musiker einen wahren Klangteppich ausrollen – zu Recht gibt es Beifall. Das anschließende „Invisible Touch“ kann diesem optisch-akustischem Schlagzeug-Thrill nicht toppen. Mit einer Zugabe geht ein rhythmisch-musikalischer Abend der Sonderklasse zu Ende.